Bedeutung von Vätern in der Care-Arbeit - Ein Interview

PrintMailRate-it

veröffentlicht am 14. Dezember 2023

Maximilian Broschell ist seit sechs Jahren bei Rödl & Partner und arbeitet als Martketingmanager im PMC-Team (Public Management Consulting). Inzwischen hat er zwei Kinder, war länger in Elternzeit und hat seine Arbeitszeit für die Care-Arbeit reduziert. Wie das alles funktioniert und warum Väter eine wichtige Rolle für die Karrieremöglichkeiten von Müttern spielen, erzählt er uns in einem Interview. 

Max vielen Dank, dass du dir Zeit nimmst für eine Interview mit uns. Magst du dich einfach mal kurz vorstellen? Was machst du eigentlich bei Rödl & Partner?

Ja sehr gerne. Mein Name ist Max Broschell, ich bin jetzt seit 6 Jahren bei Rödl & Partner und bin Marketingmanager im PMC Team also Public Management Consulting – Betreuung von Kommunen und Stadtwerken. Ich unterstütze die Kolleginnen und Kollegen aus der Energiewirtschaft auf den Markt zu kommen, Kontakte zu generieren und so Weiteres.


Du bist Vater und warst bei deinen beiden Kindern in Elternzeit. Seit du wieder arbeitest hast du auch deine Arbeitszeit reduziert. Wie funktioniert das eigentlich bei dir?

Ehrlicherweise nur mit guter Kommunikation. Also einerseits natürlich mit meiner Frau und der Familie - das ist eigentlich nur noch Kommunikation, vor allem, wenn man zwei Kinder hat. Aber natürlich auch eine frühzeitige Kommunikation mit dem Arbeitgeber, dass eine gewisse Elternzeitübergabe funktionieren kann. Dann eben auch, dass die Stundenreduktion im Team ausgeglichen werden kann und langfristige Projekte gut übergeben werden können.


Was hast du denn besonders an einer längeren Elternzeit genossen?

Na das sind viele einmalige Momente und viele erste Male, die man wahrnimmt bei den Kindern. Natürlich auch gleich nach der Geburt, die eigene Frau zu unterstützen und in der späteren Elternzeit die Entwicklungsschritte der Kinder mitzuerleben. Und ich habe auch genossen, mir diese Ebenbürtigkeit als Elternteil ein wenig zu erarbeiten, dass die Kinder, im besten Fall ganz früh, keinen Unterschied sehen zwischen Mutter und Vater.


Wieso glaubst du, dass sich weniger Väter nicht mehr als zwei Monate Elternzeit nehmen und sich gefühlt weniger in der Fürsorgearbeit einsetzen und involvieren?

Ehrlicherweise, vermutlich Geld. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Väter durchschnittlich ein paar Jahre älter sind als die Mütter und dadurch vermutlich länger im Berufsfeld sind und auch vermutlich mehr verdienen. Also ich glaube das können wir ganz ehrlich sagen, dass es Geld ist. Und natürlich auch die gesellschaftlichen Erwartungshaltungen und die bestehenden Strukturen, ich denke das dürfte es so abgedeckt haben.


Wenn du jetzt an deinen Alltag mit deiner Frau und deinen Kindern denkst. Wie schaut das geteilte Fürsorgesystem bei euch aus?

Auch hier wieder Kommunikation, Kommunikation, Kommunikation. Es muss eben alles sehr durchorganisiert werden. Aber im Alltag läuft es im Prinzip so: Ich stehe mit den Kindern auf. Ich mache die Kinder morgens fertig und bringe sie in die KiTa, bald eben auch das zweite, kleinere Kind. Meine Frau ist Lehrerin, deswegen ist sie dann meistens schon aus dem Haus bevor ich mit den Kindern wach werde. Ansonsten teilen wir uns ganz strikt das Zu-Bett-Bringen der Kinder, immer abwechselnd von links nach rechts, auf. Und ansonsten, wie gesagt, ist man eben in ständigen Absprachen und man muss ständig Schauen, wie man das alles hinbekommt.


Deiner Meinung nach, wie hängt denn die Elternzeit von Vätern und die Karrieremöglichkeit von Frauen miteinander zusammen?

Ehrlicherweise sehr. Also ich glaube Frauenförderung und ähnliche Programme können funktionieren, aber nur wenn der Partner an der Seite der Frau, die Karriere machen möchte, zurücktritt. Im Prinzip geht das eben nur, wenn der Partner die Ressourcen, also Zeit, Energie und in den ersten Jahren auch Schlaf opfert und dadurch kann seine Partnerin sich auch früher wieder auf die Karriere konzentrieren. Je länger man raus ist aus dem Arbeitsumfeld, desto schwerer ist es wieder einzusteigen. Ich denke da hängt extrem viel zusammen und ich glaube, dass da noch ein viel größeres Augenmerk darauf gelegt werden muss. Nur engagierte oder auch involvierte Väter können dazu beitragen, dass Frauen früher, schneller und höher die Karriereleiter emporsteigen können.


Was würdest du Vätern oder werdenden Vätern raten, die überlegen, ob und wie lange sie Elternzeit nehmen sollen?

Ehrlicherweise gar nichts. Das ist eine zutiefst persönliche und individuelle Entscheidung in der Partnerschaft, die im Tandem getroffen werden muss. Ich habe kein Rezept, aber was ich nur raten kann, ist sich einen Zeitslot von 2-4 Wochen nach der Geburt freizuhalten, um auch seine Frau zu unterstützen, damit man sich mit der neuen Lebenssituation und diversen Umstellungen eingrooven kann. Aber am Ende des Tages obliegt es jedem selbst zu entscheiden, ob und wie lange man Elternzeit machen will. Ich kann es sehr empfehlen, es macht sehr viel Spaß. Man freut sich auch wieder sehr auf die Arbeit, wenn man so viel Zeit mit kleinen Kindern verbringt (Lacht).


Vielen Dank dir Max für deine Einblicke in die Elternzeit und deine Tipps für Väter und werdende Väter. 


Kontakt

Contact Person Picture

Maximilian Broschell

Diplom-Politologe, Datenschutzbeauftragter DSB-TÜV, Manager PMC-Kommunikation/Marketing

+49 911 9193 3501

Anfrage senden

Contact Person Picture

Hariklia Horsch

Junior Referentin Hochschulmarketing

+49 911 9193 1776

Anfrage senden

Newsletter „Inside“

 

Spannende Einblicke in die Arbeitswelt von Rödl & Part­ner: Zum kostenlosen Abo »

Befehle des Menübands überspringen
Zum Hauptinhalt wechseln
Deutschland Weltweit Search Menu